Donnerstag, 16. November 2006

teachers conferences in malindi

also, ihr bekommt jetzt mal einen einblick, wie das hier so laeuft, wenn lehrer zusammen zu konferenzen fahren.
wir sollten, nachdem wir ja urspruenglich drei uhrzeiten fuer die abreise bekommen haben, also um halb 7 an der tankstelle gegenueber von der post sein. ich war um 7 da, und um 8 sind wir dann endlich gefahren. um 1 sind wir dann bei der ersten unterkunft angekommen, wo schonmal die meisten in 5er oder 6er zimmer verteilt wurden. immer mit einem zimmerchef, damit die anderen keine dummheiten machen. ich bin dann mit mattis und noch einigen anderen zusammen ins paradise inn gefahren. dort gab es 2er zimmer. erst wurden die frauen verteilt. urspruenglich haette ich fuer mich alleine ein zimmer bekommen, aber da mrs. mutua nicht mit war (ihr mann hat es ihr verboten, sie koennte ja da rumvoegeln), bin ich dann mit rose zusammen in ein zimmer gekommen. ich glaube, die ist an der mas. war erst super unfreundlich, hat sich aber dann doch gefangen. wir hatten nur ein doppelbett, da mussten wir uns eben arrangieren. direkt nach dem kofferabstellen ging es dann zum essen. echt afrikanisch, mit anstellen an der essensausgabe, wobei aber ruecksichtslos vorgedraengelt und geschubst wurde. die lehrer sind schlimmer als ihre schueler. dann reinschaufeln, bis zum platzten, dann beten, dann 3 reden (gaehn) auf kiswahili (doppelgaehn) und dann stehen alle auf und gehen. da hier fast nur kiswahili gesprochen wurde, waren mattis und ich immer nicht auf dem laufenden. wir trotten dann also hinterher und lassen uns ueberraschen. um uebersetzung bitten bringt nichts, weil die informationen durch ein lehrerhirn wie durch ein sieb gleich wieder rausrinnen. es wird sofort vergessen, was in der rede ueber die tagesplanung gesagt wurde. wir haben an diesem tag den vasco da gama pillar gesehen und sind dann schnell zum abendessen. ich war echt angepisst, weil hier nicht mal ein bisschen englisch gesprochen wird und diese planlosigkeit seitens der leitung echt aetzend ist. nach dem essen gab es dann entertainment von lehrern fuer lehrer, wovon das meiste witze auf kiswahili waren. toll. dann hielt mir auf einmal einer die hand unter die nase. ich sollte wohl aufstehen und in die mitte kommen. ich war sauer, weil ich natuerlich auf kiswahili nicht mitbekommen habe, worum es ueberhaupt geht. so habe ich dann ne fresse gezogen, auf deutsch gemault, das ich ja leider gar nicht weiss, worum es ueberhaupt geht, weil ich die sprache nicht kann, und mich nach vorne zerren lassen. es tut mir ja leid, aber fast alle andern koennen englisch, ausser einige von staff. da kann man doch eine kurze uebersetzung machen. na ja, auf jeden fall wurde von da an alles wichtige (haha) in englisch uebersetzt bzw. von vorneherein englisch gesprochen. also hat mein demonstrativer missmut doch geholfen. und ab hier hat es dann auch spass gemacht. an diesem abend waren mattis und ich muede und sind dann um halb 11 ins bett. am naechsten morgen sind wir nach dem fruehstueck so um 9 losgefahren. wir wussten nicht wohin. anscheinend wusste es niemand, wir haben nach dem 3. ohne plan aufgehoert zu fragen. und wo kamen wir an? in hell's kitchen. war toll, vor allem, da es hier noch keine richtigen wege gibt und alle einfach irgendwo rumklettern usw. ausserdem habe ich mich ganz hinten eingeordnet, um den muell einzusammeln, den unsere gruppe in diesem einzigartigen naturplatz hinterlassen hat. die haben echt keinen sinn fuer sowas. ich hab dann auch laut auf englisch mit mattis ueber die mangelnde umwelterziehung in diesem land gesprochen und das nicht mal lehrer einer so renommierten schule es hinbekommen, sich angemessen in der natur zu verhalten. umweltschweine, welche sie seien, haetten ja keine ahnung, wie lange es dauert, bis plastik sich in wohlgefallen aufloest. und hier kaeme ja keiner vorbei, der den muellhaufen einfach mal anzuendet, wie es in dem dreckloch ukunda passiere. mit diesen worten hob ich die letzte plastikflasche auf, und ich fand tatsaechlich keinen weiteren muell. was aber wohl daran lag, dass schon alle alles weggeschmissen hatten. tolle vorbilder. kein wunder, dass dieses land im muell erstickt. aber hell's kitchen ist echt sehenswert. wir sollten eigentlich zum lunch zurueck sein, aber da das natuerlich nicht geklappt hat (hell's kitchen ist 3 stunden weit im busch, wir hatten eine panne und waren noch kurz in einer schule, in der die schueler mit dem stock geschlagen werden, wenn sie nicht parrieren), konnten wir erst nachmittag essen und mussten unser geplantes fussballspiel ausfallen lassen. alle anderen sind im pool gewesen. da ich aber nur einen bikini habe und keine langen aermel oder lange beine an meinem schwimmkorsett, habe ich mich einfach mal ins bett gelegt. war auch gut. heute abend war das luluteam, zu welchem ich gehoere, mit entertainment dran. doch zuerst, vor dem essen, gab es eine rede von musili ueber loewen und giraffen (im vergleich der guten eigenschaften mit denen von mekaela), die bis 9 dauerte (da wollten wir eigentlich mit allem fertig sein und ausgehen, soviel dazu). dann essen und dann wir. war lustig, weil wir vorher abgesprochen haben, was geht und ich so keine sprachschwierigkeiten hatte. mattis und ich haben irgendeinen deutschen quatsch gemacht. danach sind wir in den club und haben die ganze nacht getanzt (reggae und dancehall) und waren um 3.30 wieder im bett. um 7 wieder hoch, fruehstuecken und dann ab zum fussballspiel. erst die frauen. ich hatte keine schuhe und keine hose, also habe ich stuermer barfuss und mit rock gespielt. der boden war echt heiss. so bin ich einfach schneller gelaufen. aber schlimmer war, das ueberall glasscherben rumlagen. also habe ich mir in der pause die sandalen von mattis geliehen, weil ich nicht barfuss in irgendwelche maennerfussballschuhe schluepfen wollte. daraufhin habe ich dann das 1:0 geschossen, und so haben wir auch gewonnen. nennt mich fussballgoettin! mattis und ich sind dann nach dem essen mit dem matatu nach ukunda zurueck gefahren, weil die anderen erst donnerstag frueh zurueck fuhren. natuerlich waren wir auch da falsch informiert, und weil wir fabis geburtstag nicht absagen wollten, sind wir also selbststaendig gefahren. war lustig. fabis geburtstag war in der klinik mit ein paar leuten. die familie des daktari ist sehr nett und ich glaube, das fabi da richtig gut aufgehoben ist. und heute habe ich einfach mal richtig ausgeschlafen. diese original afrikanische kultur ist einfach nichts fuer mich. dafuer bin ich viel zu selbststaendig und moechte auch viel zu gerne wissen, was mit mir im laufe eines tages so alles passieren soll.
im nachhinein kann ich mich nicht erinnern, dass wir auch nur eine konferenz hatten. wir haben im grunde genommen nur rumgeeiert und spass gehabt und sonst noch gegessen. das ist alles. aber das brauchen die leute hier auch mal, die machen naemlich alle einen ziemlich harten job. 12 stunden am tag 6 oder 7 tage die woche arbeiten, und dass fuer 250 euro im monat. das soll mal ein arbeitgeber in deutschland verlangen. und dabei keine versicherungen ausser eine duerftige, dafuer teure rentenversicherung. und ob man dann von dem staat wirklich die rente bekommt, ist auch nicht so gewiss.
ich freu mich richtig auf zu hause. aber wenn ich dann im matatu sitze oder mit tausenden anderen auf der likoniferry in mombasa bin oder in mombasa kurz vorm dunkel werden auf der strasse bin, dann moechte ich am liebsten nie mehr hier weg. so gegensaetzlich, wie das land ist, so fuehle ich mich hier auch.

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