GPunkt auf Reisen

...eine junge frau schwanger wird, wenn sie eine toilette benutzt, nachdem ein mann sie benutzt hat? maenner sind schweine!! sowas lernt man hier an der high school uebrigens im bio-unterricht.

...ein hundertfuessler hier giftig ist? wenn er einen beisst, hat man 24 stunden lang unglaubliche schmerzen, die sich nur durch unmengen von alkohol im blut lindern lassen. als mir letztens im lehrerzimmer einer aus dem rucksack gekrochen ist (ich treff die bei mir oefter und nehm sie mit der hand und schmeiss sie raus, unwissend wie ich war) und ich sagte: "och, guckt mal, ich hab euch was mitgebracht." brachen alle in helle panik aus und stiegen auf die tische. erst mr. nguti konnte durch einen heldenhaften fechtkampf mit dem regenschirm gegen den (unbewaffneten) hundertfuessler alle vor 24 stunden langen unglaublichen schmerzen und einer alkoholvergiftung bewahren. he is my hero!

...die afrikanischen froesche die lautesten sind? und die drecksviecher sind gleich zu neunt vor meiner tuer aufgetaucht, um ihre laichschnuere zu bejubeln. diese naechtlichen unruhen lassen meine sympathien fuer franzosen zumindest ein wenig steigen.

...man in afrika unweigerlich zunimmt? ich weiss, ein paradoxon, wo es hier doch angeblich nix zu essen gibt. aber als reiche europaeerin, die ich nunmal bin (aber auch nur hier) kann ich hier alles fuer nen appel und n ei in mich reinstopfen. geil!!!

...jonathan auf wesentlich juengere touristinnen abfaehrt? vor allem, wenn er voll ist und schon ein bisschen nach aussen schielt (gruesse an esther ;-)).

...man in kenia besoffen auto fahren darf? hier gibt es keine promille grenze. voll geil!! das hat sich auch der matatufahrer (kleinbusfahrer) gedacht, der letzthin volle lotte ins africa pot (restaurant) gesemmelt ist. und das ist echt ein kunststueck! aber die matatufahrer hier sind ja auch (ueberlebens)kuenstler.

...man jederzeit ein gespraech unterbrechen kann, wenn der strom ausfaellt? und das passiert hier oft. ausserdem macht dann alles zu und alle pause. das muesste es mal bei uns geben. (Oh, kein strom. dann nehmen wir den blinddarm spaeter raus. erstmal ein bier.)

in diesem sinne
kwaheri
katharina

hallo an euch alle.
man soll es kaum glauben, aber nach einer kurzen mail ist es mir tatsaechlich vergoennt, wieder an meiner seite rumzuspielen. das heisst dann wohl doch mal ein paar fotos aus kenia. und natuerlich ab jetzt jede menge berichte. das meiste interessante habt ihr ja in meinen briefen gelesen.
also bis bald.
katharina

Ihr lieben, ich sitze hier gerade das erste mal im cybercafe und bin ueberrascht, wie lange es dauern kann, eine seite aufzubauen. so weit waren wir vor 10 jahren. aber immerhin geht es ueberhaupt. bei meiner gastfamilie das internet geht jetzt doch nicht, aber so ist es immer noch besser als gar nicht. ich muss nur erstmal ausprobieren, wie lange es dauert ein foto hochzuladen. hab ja keinen dukatenscheisser dabei.
mir geht es soweit ganz gut, bin bis jetzt von etwaigen krankheiten verschont geblieben und auch sonst ist mir noch nichts passiert. ich habe ein handy mit der afrikanischen nummer +254723014742, unter der ihr mich natuerlich anrufen koennt (billigvorwahl ist unterschiedlich, muesst ihr mal gucken) und auf die ihr mir gerne viele sms schreiben koennt. ich schreibe auch gerne zurueck, da es fuer mich pro sms nach deutschland nur ca. 12 cent kostet. da ich fast die ganze zeit alleine hier war, brauche ich ein bisschen unterstuetzenden kontakt von euch auf mein handy. gestern habe ich dann aber doch noch endlich die beiden anderen maedchen getroffen, die ebenfalls hier an den schulen unterrichten. sie sind aus itzehoe und haben gerade ihr abitur gemacht und wir verstehen uns ganz gut.
ansonsten werde ich mit den kenianern wohl nicht warm werden, die sind sehr anders. hier wird grundsaetzlich alles im schildkroetenschleichgang gemacht, das ist ja nun gar nichts fuer mich. die ungeduldigen unter euch werden mich verstehen. wenn ich wiederkomme bin ich bestimmt auch so ein schleicher. um halb 7 geht hier abends die sonne unter und danach ist man auch besser nicht mehr auf der strasse, schon gar nicht als weisse frau alleine. aber selbst wenn einen keiner ueberfaellt, die fahren hier wie die besengten und haben auch meist kein licht am auto. und die naechte hier sind duster wie im sack. also sitze ich abends an meinen arbeiten oder lese oder schaue dvds, die ich mir bei meinen gasteltern leihen kann.
abgesehen davon, dass der strand wunderschoen ist, war ich erst einmal da, weil einem hier alles verkauft werden soll. tuecher, schilder, fruechte, kinder, maennerkoerper, ehen und so weiter. und die gehen auch nicht weg, wenn man unfreundlich wird. gott sei dank kann ich mich vor meiner kibanda auf ne liege in die sonne knallen, wenn sie denn mal scheint. ist gerade regenzeit.
hoert sich jetzt nicht alles begeistert an, und begeistert bin ich auch nicht sooo super. aber ich fuehl mich hier wohl und es sind alle nett, vor allem die lehrer (zwar nicht zu den kindern, aber so ist das hier). Ueber das bildungsniveau der lehrer und dann natuerlich erst recht der schueler sowie die art und weise, auf die hier der unterricht durchgefuehrt wird, lasse ich mich beim naechsten mal aus.
Erstmal
Katharina

Ich bin bei ICQ unter der Nummer 484-554-106 registriert.

Der Header zeigt euch übrigens die Caldera de Taburiente. Sie befindet sich auf La Palma.

Nachdem ich meine große Exkursion nach La Palma (nicht Palma de Mallorca!), eine kanarische Insel, hinter mir hatte, packte mich gleich wieder das Fernweh. Und so werde ich am 09.09.2006 für zweieinhalb Monate nach Kenia gehen. Dieser Blog ist für alle, die mich wärend meiner Zeit in Diani Beach begleiten möchten.
Ich werde dort zwei Monate an den Mekaela Academies als Praktikantin einheimische Kinder und Jugendliche unterrichten. Diese Schulen werden durch Watoto e.V. unterstützt. Durch Bekannte, die Mitglieder dieses Vereins sind, bin ich an diese Gelegenheit für meine Reise gekommen und sage an dieser Stelle schonmal und nochmal: DANKE.
Ich halte euch auf dem Laufenden.
Katharina